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Fragen an Dr. Ulf Zitterbart über das Hausarztprogramm „Hausarztzentrierte Versorgung“
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Was ist Hausarztzentrierte Versorgung?
Bei der „Hausarztzentrierten Versorgung“, abgekürzt HZV, sind wir Hausärztinnen und Hausärzte bei allen gesundheitlichen Fragen die erste Anlaufstelle für unsere Patientinnen und Patienten. Die HZV ist übrigens ein Erfolgsmodell: Insgesamt nehmen in Deutschland zurzeit rund 16 000 Hausärztinnen und Hausärzte sowie circa neun Millionen Versicherte daran teil – Tendenz steigend.
Wie läuft das ab?
Vorab: Die Teilnahme an dem Programm ist selbstverständlich freiwillig. Sie besprechen das Thema vor Ort in der Praxis, lassen sich das alles genau erklären und dann unterschreiben Sie, dass Sie sich für mindestens ein Jahr bei gesundheitlichen Problemen zuerst an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt wenden. Das war’s schon.
Was sind die wichtigsten Vorteile?
Wir als Hausärztinnen oder Hausärzte haben einen umfassenden Überblick über die Krankengeschichte, die erfolgten Behandlungen, unsere eigenen Untersuchungen und die Befunde von Kolleginnen und Kollegen. Auch Berichte von Physiotherapeuten, Kliniken oder Ergotherapeuten führen wir zusammen. Deshalb können wir meist am besten beurteilen, wie sich Ihre weitere Versorgung gestalten soll. Häufig lässt sich eine Odyssee zwischen verschiedenen Ärzten verhindern, und sogar Krankenhausaufenthalte sind mitunter überflüssig: So hat eine Studie ergeben, dass fast zehn Prozent weniger Menschen wegen Grippe oder Lungenentzündung ins Krankenhaus aufgenommen werden als ohne HZV. Und nicht zuletzt: Wenn Sie sich durch die HZV an „Ihre“ Hausarztpraxis binden, tragen Sie dazu bei, dass diese durch Ihre Krankenkasse unterstützt wird. So sorgen Sie letzten Endes auch dafür, dass wir Hausärztinnen und -ärzte Ihnen erhalten bleiben. Sie sichern sich also auch Ihre eigene Versorgung.
Und darüber hinaus? Wovon profitiere ich noch?
Hausärztinnen und Hausärzte bei der HZV müssen spezielle Anforderungen erfüllen und regelmäßig bestimmte Fortbildungen nachweisen. Der Qualitätsanspruch ist also besonders hoch. Außerdem setzen wir uns als Verband dafür ein, dass Patientinnen und Patienten in der HZV für ihre Teilnahme einen Bonus von ihrer Krankenkasse erhalten. Die Politik hat bereits klare Signale gesendet, dass sie das auch umsetzen will. Wir drängen darauf, dass diese Prämie nun auch bald kommt. So würde sich die Entscheidung für eine effiziente Versorgung für Patientinnen und Patienten endlich auch finanziell lohnen.
Dann darf ich gar nicht mehr auf eigene Faust eine Fachärztin oder einen Facharzt aufsuchen? Und was ist, wenn ich etwas Akutes habe? Oder wenn meine Hausärztin oder mein Hausarzt in Urlaub ist?
Wenn Sie einen Notfall haben, sich beispielsweise am Wochenende verletzt haben, müssen Sie natürlich nicht erst in meine Praxis kommen. Sie fahren zum Notdienst und werden dort behandelt. Auch zu Frauen-, Augen-, Zahn-, Kinderund Jugendärztinnen und -ärzten können Sie direkt und ohne Überweisungsschein gehen. Wenn die Praxis im Urlaub ist, so besprechen Sie im Vorfeld, wer die Vertretung übernimmt, oder Sie informieren sich im Internet oder über den Anrufbeantworter.
Dr. Ulf Zitterbart Facharzt für Allgemeinmedizin / Palliativmedizin
Dr. Ulf Zitterbart arbeitet als Landarzt in einer Gemeinschaftspraxis in Kranichfeld, einer 3000-Seelen-Gemeinde in Thüringen. Außerdem ist er erster stellvertretender Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes sowie Vorsitzender des Thüringer Hausärzteverbandes.
Für was steht die Abkürzung HZV?
L
Hebammen-Zentralvereinigung
P
Hausarztprogramm „Hausarztzentrierte Versorgung“
Warum sind Patientinnen und Patienten im Hausarztprogramm HZV nachweislich besser versorgt?
R
N
Welchen weiteren Vorteil haben Patientinnen und Patienten im Hausarztprogramm HZV bei der Vorsorge?
T
Für sie ist vorsorglich ein kostenloser Parkplatz bei Klinikaufenthalten reserviert